Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

»Erichs Bienengarten« Lübbenau

Der Bienengarten befindet sich im Biosphärenreservat Spreewald. Hier befinden sich bis zu 20 Bienenvölker in Baumstämmen, Strohkörben, Hinterbehandlungs- und Magazinbeuten. Ab Mitte Mai bis Anfang August sind bis zu zwei Schaubeuten aufgestellt.

 

Kleine Führungen werden kostenlos in größeren Gruppen nur mit Voranmeldung angeboten. In der Vergangenheit nutzten neben Kitagruppen und Schulklassen selbst Imkervereine dies in Verbindung mit einem Besuch im Spreewald. Hier wird vor allem Grundwissen über das Leben der Bienen und der Bienenhaltung vermittelt.

 

Der Bienengarten wurde einst in den 1961 durch Erich Schwiderski geschaffen und wird seit 2018 durch Mirko Schedler betrieben. Mirko wurde seit 2009 unter strengen Augen, von vielen als Lehrling betrachtet, auf Herz und Nieren von Erich getestet.

 

Vor Ort kann auch Honig erworben werden.

 

Vor Ort ist keine Toilette vorhanden!

 

Erreichbarkeit

Honigverkauf am Ufer - Peter Becker

Wasserweg
Mit dem Kahn, Kanu oder Paddelboot über das Lehder Fließ unterhalb des Campingplatz am Schloß in Lübbenau, Gegenüber vom Paddelbootverleih Petrick

 

Landweg
Zu Fuß oder mit Fahrrad über den Wotschofskaweg. Hinter der großen Brücke an der alten »Badeanstalt« direkt rechts am Ufer entlang bis um die Kurve ca. 250m ab
Brücke

 

Kontakt
E-Mail:


Lebenslauf des Gründers Erich Schwiederski

Erich Emil Schwiderski, geb. 18.08.1927 in Wittbach - gest. 04.05.2020 in Lübbenau

Erich Emil Schwiderski geb. 18.08.1927 in Wittbach gest. 04.05.2020 in Lübbenau

 

„Hab ich dich endlich erwischt!“ Mit diesen Worten zog eine Bäuerin ihn einst aus dem Gebüsch. Dabei hatte der kleine achtjährige Erich einst nichts Böses vor. Er war auf dem Schulweg bei dem ostpreußischen Dorf Wittbach und Gleisgarben derart von dem Treiben der Bienen beeindruckt, dass er wieder einmal sich auf die Lauer legte und lange zusah. Die Bäuerin schien erleichtert zu sein und Erich durfte sich fortan mit ihrer Erlaubnis häufiger aufhalten und sogar mithelfen.

 

Mit seinem ersten Glas Honig verkündete er seiner Mutter stolz: „Wenn ich einmal groß bin, will ich so viele Bienen haben, dass ich jeden Tag Honig essen kann!“ So begann Erich damit, dass er als 10jähriger einen Bienenschwarm in ein Beute hängte und zu Hause aufstellte.

 

Da er jedoch zu dieser Zeit nicht viel über die Bienenhaltung wusste, pflegte er dieses Volk kaputt. Auf Grund seiner großen Trauer zu diesem Verlust besorgte sein Vater ihm 3 neue Völker und seine Welt war wieder in Ordnung. Dieser Mut und seine Zielstrebigkeit prägten sein ganzes Leben.

 

Lehre als Imker
1941 begann er seine Lehre als Imker auf dem Steinhof in Großstengeln und schloss diese 1945 ab.
Nach den Wirren des Krieges und seiner Kriegsgefangenschaft begann er 1947 in der Uckermark bei seinem ehemaligen Lehrmeister wieder mit seiner eigentlichen Bestimmung - den Bienen. Später wanderte er fast jedes Jahr noch mit seinen Bienenwagen dorthin in den Raps.

 

Sein Leben in Lübbenau
Ab August 1951 folgte Erich dem Ruf der Kohle in der Lausitz im Raum Kostebrau/ Lauchhammer. 1961 zog er dann nach Lübbenau. Hier fand sich Platz für seine Bienen im jetzigen Bienengarten sowie in der Neustadt und in Ragow. Diese hatte er auch in Kostebrau weiter gezüchtet und betreut.
Schichtarbeit als Tagebaudispatcher, Garten, über 100 Bienenvölker, Königinnenzucht, Kreisseuchensachverständiger und Vereinsleben bestimmten sein Leben.


»Bis mir die Wabenzange aus der Hand fällt.«
Mit zunehmendem Alter kam es neben Herzinfarkt und Hirntumor bis 2020 zu immer mehr gesundheitlichen Beschwerden. Aber er schöpfte immer wieder Kraft aus seiner Arbeit mit den Bienen und durch die persönliche Nutzung von Propolis, Honig und auch Bienengift. Bienenstiche zählte er nie. Manchmal sah er stopplig aus, wenn er seine Tätigkeit an den Bienen beendete.  Zu DDR-Zeiten rettete Erich mit seinem Blut einem Kind das Leben, welches wegen sehr vieler Bienenstiche zu sterben drohte. Im hohen Alter musste sein Nachfolger Mirko Schedler teilweise Bienen mit ins Krankenhaus bringen, damit er seine »Dosis« an Bienengift bekam.

Hinterbehandlung - Peter Becker

Kurz vor seinem Lebensende wurde er für seine herausragenden Leistungen bei der Arbeit im Verein zum Ehrenmitglied des Lübbenauer Imkervereins ernannt. Wenige Tage vor seinem Tode sagt er noch: »Ich habe mit den Bienen gelebt und sie sind und bleiben mein Leben, bis mir die Wabenzange aus der Hand fällt.«

 

In den Bienen sah Erich seinen Sinn im Dasein. Das beruhigende Bienensummen begleitete ihn bis zuletzt. Am 04.05.2020 verstarb er am frühen Nachmittag.