Mensch und Honig
Die Geschichte der Menschheit und die des Honigs sind eng mit einander verknüpft. Honig ist Nahrungsmittel, Heilmittel sowie beispielsweise in Form einer Kerze ein rituelles Symbol.
Honig wurde verwendet, um Früchte und Fisch haltbar zu machen. Met galt über Jahrtausende als das Lieblingsgetränk der Germanen. Im Mittelalter war Honig ebenso kostbar wie Salz und galt als wichtiger Handelsartikel.
»Zeidlerei«
Seit dem Frühmittelalter (ca. 600-1050 n. Chr.) bildete sich der Beruf der Honigsammler »Zeidler« in Europa aus. Die Zeidlerei war eine eigene Zunft. Der Waldimker ging in die Wälder und sammelte gewerbsmäßig Honig von wilden oder halbwilden Völkern.
Dazu hieb man alten Bäumen künstliche Höhlen ein und brachte ein Brett mit einem Flugloch an. Schwärme von Wildbienen zogen selbst ein oder die Zeidler setzten selbst einen Schwarm hinein. Um den Baum vor Windbruch zu schützen, entwipfelte man den Baum. Um den Honig zu ernten, öffneten die Zeidler die Beuten und entnahmen Wachs und Honig.
Der Berliner Grunewald, das Fichtelgebirge und das Nürnberger Umland waren wichtige Standorte der Zeidlerei. In Nürnberg wanderte der Honig als Zutat in die Lebkuchen. Die Einfuhr von Rohrzucker im 17. Jahrhundert und der Anbau der Zuckerrübe im 19. Jahrhundert war für die Zeidlerei in Europa der Niedergang.
Foto: Die verdeckelte Honigwabe ist reif für die Ernte. Foto: Anett Zeidler
Foto: Erst nach dem Entdeckeln (Entfernen der dünnen Wachsschicht) kann der Honig fließen. Foto: Anett Zeidler
Foto: Honigwaben in einer Handschleuder Foto: Anett Zeidler
Foto: Flüssiges Gold als Lohn für den*die Imker*in Foto: Anett Zeidler
Foto: Honig ins Glas abfüllen Fotos: Anett Zeidler
Foto: Honig ins Glas abfüllen Fotos: Anett Zeidler
Foto: Honig ins Glas abfüllen Fotos: Anett Zeidler